Geologie

Die Region Dößel/Dobis entstand in seiner landschaftlichen Ausprägung im Pleistozän. Als Zeugnis der geologischen Entstehung kann hier der seit 1979 unter Schutz gestellte Aufschluss von Gesteinsformationen aus der Kreidezeit, die sogenannte Weiße Wand, besichtigt werden. Im Grenzbereich von Mansfelder Mulde und des Halleschen Vulkanitkomplexes wurden mehrere, deutlich sichtbare Gesteinsschichten aus der Horizontalen in eine Schräglage aufgeschoben. Das Gebiet östlich der Saale, in dem sich auch Dößel und Dobis befinden, sind somit der Halleschen Mulde zuzuordnen, dagegen gehören die Gebiete auf der anderen Saaleseite zur Mansfelder Mulde.

Blick zur Mansfelder Mulde

Erdgeschichtlich ist gerade diese Region des nördlichen Saalekreises auf Grund ihrer geologischen Entwicklung und der außergewöhnlichen fossilen Funde von besonderer Bedeutung, zudem als Folge der „Saalischen Diskordanz“ die üblicherweise in der Region zu findenden Porphyre wie Wettiner Quarzporphyr (Schweizerlingporphyr) bzw. Unterer Porphyr (Liebecke) fehlen. Die vorkommenden unteren Gesteinsschichten („heimisches Material“), bestehend aus Sandstein, Schieferletten und Schiefertonen sowie Brekzien und Konglomeraten, werden von oberen Gesteinsformationen („ortsfremdes Material“) aus Zechstein, Kupferschiefer/Fossilien, Kalk und Stinkschiefer überlagert. Zeugnis der Besonderheit von Dobis (siehe Weiße Wand) sind die hier deutlich erkennbaren Schichten aus Zechsteinkalk und vor allem roten Karbonsandstein, die das unter Denkmalschutz stehende Dorf im Erscheinungsbild so attraktiv machen. Selbst in Dößel sind zahlreiche Wohngebäude, Scheunen und Mauern aus rotem Sandstein bzw. grauem Kalkstein errichtet.