Unsere Geschichte


Dößel und Dobis sind slawische Siedlungen, die vor ca. 700 Jahren erstmals in Lehnbüchern erwähnt wurden. Allerdings belegen Funde aus der Jungbronzezeit, dass bereits lange davor die Besiedelung erfolgte. Das heutige Dößel wird unter dem Namen ‚Nadesel’ (1292), später ‚Nedesleue(n)’ oder ‚Nadelsleben’ (1398) geführt. Im Mittelalter war der Ort als ‚Dösel’ dem Magdeburger Domkapitel unterstellt. Bis in die Mitte des 18. Jahrhundert als reines Bauerndorf aufgeführt, wohnten später auch zunehmend Bergleute aus den umliegenden Steinkohlegruben im Dorf.

Dobis erscheint erstmals 1371 als Dobitz oder Dobutz in alten Lehnbüchern. Die Namen hängen wahrscheinlich mit dem altslawischen Wort „doba“ (gelegene Zeit) oder mit dem tschechischen Wort „zdoba“ (Zierde) zusammen. Der Ort, damals im Besitz des Gervicus von Hacke, muss von Bedeutung gewesen sein, da für diese Zeit bereits eine Fähre nachgewiesen werden kann. Später unterstand Dobitz wie auch Dössel dem Magdeburger Domkapitel, bevor es im 17. Jahrhundert in den Besitz der Familie Brunner zu Mücheln überging.

Die Geschichte beider Ortschaften ist eng mit dem Steinkohlenabbau im Wettiner und Löbejüner Revier verbunden, der zwischen 1400 und 1900 datiert wird. Allein zwischen Wettin und Dößel zeugen mehr als einhundert Halden von den über Jahrhunderte andauernden Bergbauaktivitäten im Gebiet des nördlichen Saalkreises. Insgesamt existierten um Dößel und Dobis fünf Schächte. 1854 wurde begonnen den 109 m tiefen „Brassertschacht“ abzuteufen. Am östlichen Ortsrand von Dößel befand sich der „Dößelschacht“ (78 m tief). In den Schächten „Veltheim“ und „Erdmann“ wurden das Oberflöz und das etwa 20 m darunter liegende Dreibankflöz abgebaut. Der “Bredowschacht“ mit 68 m Tiefe hatte für die Förderung nur wenig Bedeutung und diente vorrangig der Wetterführung. Reste der Schachtanlagen sind noch heute zu sehen, so u.a. das unter Denkmalschutz stehende Bergbaumagazin und Sandsteinmauern eines Bethauses westlich von Dößel.

Nachdem 1893 die Förderung von Steinkohle im Wettiner Revier eingestellt wurde, erfolgten nach dem 1. Weltkrieg noch einmal Probebohrungen, die wenig Erfolg brachten. Allerdings wird angenommen, dass der Kupferschieferbergbau zwischen Wettin und Dobis älter ist als der Steinkohlenabbau in diesem Gebiet, wovon zahlreiche Kupferschieferhalden zeugen. Letztmalig wurden Probeschächte zwischen 1952 bis 1955 aufgefahren, die Kupfergehalte waren jedoch für eine Förderung zu niedrig.


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